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06
2024

Kata-Europameisterschaften in Sarajevo

Von: Judo 0

2 Teams des HSV Stöckte starten für Deutschland bei den Europameisterschaften

In der durch Berge eingebetteten Stadt Sarejvo, der Hauptstadt Bosnien und Herzegowinas fanden am 11. und 12. Juni die bisher größten Kata-Europameisterschaften aller Zeiten statt. 165 Kata-Paare aus 21 Nationen befanden sich auf der Meldeliste.

Die diesjährigen Europameisterschaften wurden in ein neues Format gebettet. Im Bereich der Senioren gibt es nun nur noch eine Altersklasse, statt der bisherigen zwei, in denen jede Nation bis zu zwei Teams melden konnte. Im neuen Format ist es so möglich unabhängig der Alterseinschränkung bis zu vier Top Teams je Nation in den Wettkampf zu schicken, was ein noch größeres und zugleich stärkeres Teilnehmerfeld bedeutet. Somit ist es noch schwieriger geworden, in dieser offenen Klasse, in die Medaillenränge je Disziplin zu kommen.

Doch das neue Format der Altersklassen war nicht die einzige Besonderheit dieser kontinentalen Titelkämpfe. Auch wenn das Mattenformat von 2×1 Meter von dem einen oder anderen Turnier außerhalb Deutschlands schon bekannt war, so war die Mattenanordnung dieses Mal doch besonders untypisch. Dies machte den Wettbewerb für Charina und Martin in der Kategorie Katame no Kata (Form der Kontrolle) zu einer besonderen Herausforderung im Bereich der Haltetechniken, da sie haptisch die Mittelposition zwei Mal verpassten und so wertvolle Punkte verloren gingen. Die beiden zeigten trotz all dem eine technisch gute Kata, in der sie sich gegenüber dem Ergebnis zum Vorjahr deutlich steigerten. Punktgleich mit den 5-Platzierten aus Frankreich belegten sie Platz 6 von 15 Paaren in ihrem stark besetzen Pool. In der mit 30 gemeldeten Teams am stärksten besetzten Disziplin bedeutet dies eine Platzierung am unteren Rand des oberen Drittels und somit auch eine Platzierung mit Anschluss an die europäische Spitze. Es gewannen die Gilon-Zwillinge aus Belgien, die damit ihre Siegesserie bei den Europäischen-Titelkämpfen fortsetzen und einen weiteren Titelgewinn im zweistelligen Bereich feierten.  Es folgten auf Platz 2 die Europa- und Weltmeister aus dem Jahr 2022, Van der Werff/ Levefre aus den Niederlanden vor den zweifachen Vizeweltmeister und deutschen Teamkameraden Sikora/Steinert.

Das Nachwuchsteam um Jette und Laurenz startete das erste Mal bei einer Europameisterschaft. Die beiden 15- und 16-jährigen Winsener Judoka traten in der mit 18 Teams ebenfalls gut besetzten Kategorie der Nage no Kata bei den Cadets an. Als erstes Paar machten sie in ihrem Pool auf dem undankbaren vordersten Startplatz den Auftakt. Trotz einer starken Demonstration schoben sich noch drei Teams an ihnen vorbei. Mit nur vier Punkten Rückstand auf das italienische Team verpassten die beiden Youngster den Finaleinzug nur knapp. Am Folgetag, an dem die Teams der Plätze eins bis drei beider Pools in einer erneuten Demonstration die Medaillen unter sich ausmachten, gingen diese in gleicher Reihenfolge an die drei Ersatzplatzierten der Vorrunde aus Jettes und Laurenz Vorrundenpool. Damit ist dies wirklich ein ganz knappes Topergebnis auf dieser hochklassig besetzten Meisterschaft.

Knapp eineinhalb Wochen nach den Europameisterschaften steht mit den nationalen Titelkämpfen in Erlangen bereits der nächste Wettkampf an.

Dieses Foto: EJU/ Dino Secic